KUNST AM BUCH

Kunst am Buch

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Anthoine-Legrain, Jacques
207×290
1947
FR
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Book cover
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Book detail 2
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Zum Einband:

Ganzfranzband Rotes Maroquinleder, feines Rankenelement handvergoldet und blind geprägt, in Anlehnung an die Buchillustrationen, über Rücken laufend, unterschiedlich auf Vorder und Hinterdeckel, schmale dunkelgrüne und braune Lederauflagen, Titel in Gold auf glattem Rücken, dreiseitiger Goldschnitt, handgestochenes Kapital; Spiegel aus dunkelbraunem Velourleder mit 25 mm breitem, gold- und blindgeprägtem Lederrahmen, fliegendes Vorsatz ebenfalls dunkelbraunes Velourleder, zweite und dritte Vorsatzseite aus Buntpapier, Chemise mit dunkelbraunem Kalbleder für Rücken und Schiene, Überzug dunkelbraunes Gewebe, ausgefüttert mit hellbraunem Velourleder; Schuber ledergefasst, überzogen mit

Loukios ou l'âne

Zum Inhalt:

Lucien de Samosate: Loukios ou l'âne

Neue Übersetzung durch Émile Chambry, illustriert mit 68 Holzstichen, inkl. 1 Frontispiz, von Henri Laurens, Nr. 61 von 270 numerierten Ex. auf Vélin d'Arches pur fil, unterschrieben vom Künstler, inkl. 1 Originalzeichnung aus Bleistift und Tinte

Tériade éditeur, Paris 1947 Der antike Autor Lucien wurde ca. 120 n.Chr. in Samosate in Syrien in bescheidenen Verhältnissen geboren, lehrte als Intellektueller Rhetorik und Juristerei im römischen Reich bevor er als Anwalt und fahrender Sophist über Kleinasien bis nach Ägypten reiste.

Zum Künstler: Jacques Anthoine-Legrain ist der Schwiegersohn des legendären Pierre Legrain, der Anfang des 20. Jahrhunderts der Einbandkunst neue Impulse gab. Nach dessen Tode 1929 kehrte Jacques Anthoine nach Paris zurück und übernahm die Werkstatt seines Schwiegervaters. Mit dem angehängten Namen Legrain werden seine Einbände oft mit denjenigen von Legrain verglichen, was er jedoch nicht zu fürchten braucht. Getreu der Devise «Ein Dekor muss die Seele des Textes so weit wie möglich widerspiegeln!» entwickelte er völlig eigenständige und grossartige Entwürfe. Die sorgfältige Wahl der Materialien und farblich fein abgestimmte Lederauflagen sind Kennzeichen für seine brilliante Einbandkunst, die er bis etwa 1950 ausübte. Er gehört zu den sechs herausragenden Einbandgestaltern, die 1946 die Société de la Reliure Originale gründeten und an deren Ausstellungen er regelmässig teilnahm.