Zum Einband:

Ganzfranzband Vollledereinband aus ochsenrotem Ziegenleder mit grau gestochenen Seidenkapitalen, Lederfälze, silberfarbenen Bord-à-Bord-Doubluren und gelben Vorsatzblättern. Das Buch ist in einer Chemise untergebracht und befindet sich in einem Schuber.

Die Gestaltung des Buches ist ein Kontrast aus frei fließenden abstrakten organischen Formen und kurzen horizontalen Linien. Es wurde von Hand mit zwei Schattierungen von Metallicfolie und neun Schattierungen von Farbpigmentfolie (2x blau, 3x grün, 3x cremefarben und weiß) geprägt. Der Titel läuft in Buchstabengruppen von drei (und einer) über den Rücken und ist in mattem Silber geprägt. Die Chemise ist mit ochsenrotem Leder und eingelegten Mosaik-Mittelstücken aus gelbem und dunkelrosafarbenem Papier bezogen und innen mit grauem Alcantara ausgekleidet. Der Titel ist mit grüner Pigmentfolie handgeprägt. Der Schuber ist mit grünem Papier bezogen, das mit einem Mittelstreifen aus gelbem Papier eingelegt und mit gelbem Alcantara gefüttert ist. Alle verwendeten Papiere sind handgefärbt

Zum Inhalt:

Albert Oesch: Liebesspiegel

EA mit 13 original Radierungen von Hans Erni

Ex. Nr. 27 von 135 auf handgeschöpftem Büttenpapier

André und Pierre Gonin, Lausanne 1979 Liebesspiegel ist eine Sammlung von Liebesgedichten des Schweizer Bildhauers und Glaskünstlers Albert Oesch, der 1936 im Alter von neunundzwanzig Jahren starb. In seinen inbrünstigen Liebes- und Bewunderungsbekundungen zieht er oft Vergleiche mit der Natur heran: das Plätschern eines Baches, die dunklen Tiefen eines Sees, eine Flut, Rosen und Wälder, Nymphen und Faune, Schlangen und Schwäne... Ich habe mich von diesem Wirbelwind an Eindrücken inspirieren lassen, aber da er so leidenschaftlich von einem zum anderen springt, fand ich, dass es nach etwas Abkühlung verlangte, und so habe ich diesem Wirbel die unaufgeregte Ruhe der vorbeiziehenden Wolken gegenübergestellt.

Zur Künstlerin: Annette Friedrich absolvierte in Leipzig ihre Buchbinderlehre und studierte dann Konzeptkunst Buch an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle. 2005 gründete sie ihr eigenes “fine bindings”-Atelier in London, wo sie ihre eigene Gestaltungs Handschrift entwickelte und Arbeiten für zahlreiche Bibliotheken ausführen konnte. Daneben arbeitete sie in der Buchrestaurierung und kuratierte Ausstellungen. Als aktives Mitglied im Verein Desinger Bookbinders betreute sie mehrere Jahre als Chefredakteurin die englische Fachzeitschrift The New Bookbinder.

2020 zog sie wieder nach Deutschland, wo sie in Halle zusammen mit Rita Lass das Studio “Goldene Esel” für Fine-Bindings und Buchre-staurierung betreibt.

Zitat: "Ich denke in Klängen, die sich entfalten, die schwingen, einander bereichern und gemeinsam ein Ganzes bilden."