KUNST AM BUCH

Kunst am Buch

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Creuzevault, Henri
112×172
1945
FR
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Ganzfranzband

Goldgelbes Boxcalf, reiches Linienspiel handvergoldeter stilisierter Palmblätter über Deckel und Rücken, ohne Titel; Kopfgold-schnitt, handgestochenes Kapital, Vorder-und Fussschnitt "sur temoin", bord-à-bord-Lederspiegel mit lachsfarbenem Boxcalf, fliegendes Blatt Moiréseide; Halblederchemise, Schuber mit Lederein-fassung, Überzug japanisches Holzfurnier.

Chansons madécasses

Évariste de Parny: Chansons madécasses mit 30 in Holz geschnittenen Vignetten von Emile Laboureur (Maler, Lithograph und Illustrator) Ex. Nr. 217 von 400 arabisch nummerierten, sowie 12 römisch nummmerierte Exemplaren, Editions de la nouvelle Revue française,1920

Der 1753 geborene französische Dichter Évariste de Parny, der selbst nie in Madagas-kar war, veröffentlichte 1787 in Paris eine Sammlung von Prosa-Gedichten, genannt Chansons Madécasses, ursprünglich in Mada-gassisch, dann übersetzt ins Französische. Schon damals profilierte er sich als "Antikolo-nialist".

Zum Künstler: Henri Creuzevault, der ältere, 1905 geborene Sohn von Louis Creuzevault, trat nach kurzer Ausbildung in den 20er Jahren in die väter-liche Werkstatt ein, wo schon sehr bald wunderbare Einbände seine Handschrift trugen. Sein jüngerer, 1912 geborene Bruder Louis-Claude, trat 1933 in die Firma ein.

1936 zog sich Vater Louis zurück und die Firma hiess nun Creuzevault frères. Allerdings starb Bruder Louis-Claude schon 1937 und Henri führte die Buchbinderei allein weiter. Von 1940 bis 1960 entstanden die schönsten und exklusivsten Einbände der Zeit. Seine Entwürfe wurden von den besten Handwerkern umgesetzt.

Neben dieser Tätigkeit betrieb er eine Galerie, der er sich ab 1959 ausschliesslich widmete.