Zum Einband:

Halbfranzband mit offenem Gelenk Gelber Schaflederrücken mit "coiffe lyonnaise" und blauviolettem Längstitel, feines Relief auf beiden Deckeln, mit hellblau gefärbtem Papier überzogen, gleichmässiges Semé kleiner Kreuzchen mit blauvioletten und drei verschieden grünen Farbfolien geprägt, ebarbierter Schnitt, blauviolette Vorsätze und türkisfarbene Farbfolienprägung auf den Deckelinnenseiten, Schuber mit gelber Ledereinfassung und hellgrauem Velourvliess gefüttert, korallenfarbiger Überzug mit feinem Relief.

Zum Inhalt:

Jules Claretie: La Corde

Mit Illustrationen von Charles Jouas (Frontispiz, Titelvignette, 13 Radierungen und eine zusätzliche Suite von Probedrucken)

Ex. Nr. 2 von 125 für den berühmten Bibliophilen Henri Beraldi Les Amis des Livres, Paris, 1901

Jules Claretie (1840-1913) war ein französischer Schriftsteller, der anfänglich als Journalist, u.a. für Le Figaro, arbeitete, sich später als Theaterkritiker hervortat und Intendant der Comédie Française wurde. Charles Jouas war ein bemerkenswerter, strenger Zeichner und Radierer sowie Leiter der Grafikabteilung der Société Nationale des Beaux-Arts in Paris.

Zum Künstler: Henri Marius Michel, (1846-1925) Sohn von Jean Marius Michel, Vergolder (1821-1890), gilt als einer der Erneuerer der französischen Einbandkunst. Ausgebildet an der École des Arts Décoratifs und École des Beaux-Arts blieben seine vom Art Nouveau inspirierten, buch-binderisch hervorragend gestalteten Arbeiten nicht ohne Einfluss auf die zeitgenössische Kollegenschaft. Bekanntgeworden durch Aus-stellungen, die ihm Auszeichnungen eintrugen, und durch seine zweibändige La Reliure française (1980), wurde er schnell zum führen-den Buchbinder seiner Zeit.

Es war ihm wichtig, seine dekorativ stilisierten Blüten-Ornamente auf den Buchinhalt abzustimmen. In seiner Werkstatt beschäftigte er die besten Handwerker seiner Zeit, wie Georges Cretté, der 1925 als würdiger Nachfolger seine Werkstatt übernahm.