Zum Einband:

Ganzfranzband Dunkelblauer Maroquinband, zwischen zwei Mittelbünden läuft ein breites, neunmal geripptes hellbraunes Lederband horizontal über beide Deckel bis in die Innenseiten, vertikal und horizontal lineare Flächengliederung, betont durch einen historischen Volutenstempel, Titel auf zwei Bundfelder verteilt, Kopfgoldschnitt, handgestochenes Kapital, Steh und Innenkan tenvergoldung, Spiegel und fliegendes Blatt hellbraune Seide, ledereingefasster Schuber mit dunkelgrünem Ingresbütten überzogen.

Zum Inhalt:

Anatole France: Les désirs de Jean Servien

Mit 19 Lithographien von Fernand Siméon Ex. Nr. 158 von 1'000

La société d'édition "Le Livre", Paris 1924 Der französische Schriftsteller Anatole France (1844-1924) erhielt 1921 den Nobelpreise für Literatur. Dieser tatsächlich erste, richtige Roman von Anatole France erzählt die Abenteuer Jean Serviens von seiner Geburt bis zum Tod. Er war der Sohn eines Pariser Buchbinders und verlor seine Mutter, als er noch ein Säugling war.

Zum Künstler: Aufgewachsen in Winterthur. Lehre als Buchbinder, später Führung der elterlichen Kartonage und Buchbindefirma in Winterthur. Aufgrund der Heirat mit einer welschen Frau zog er 1967 nach Lausanne, wo er als technischer Direktor bei Mayer & Sutter SA arbeitete. Vermutlich in den 70er Jahren machte er sich selbständig und betrieb ein eigenes Buchbindeatelier mit wenigen Mitarbeitern und Lehrlingen. Neben regelmässigen Übersetzungen für die Fachzeitschrift Bindetechnik engagierte sich der versierte Experte bei Einführungskursen der Gehilfen und Meisterprüfungen im Gestaltenden Handwerk und als nebenamtlicher Fachlehrer.

Es wird kolportiert, dass er einerseits ein "unmöglicher" Arbeitgeber und anderseits selbst ein "besessener" Schaffer war.

So überrascht es nicht, dass er wohl oft auf einer Matratze im Atelier übernachtete, wo er auch verstarb.