KUNST AM BUCH

Kunst am Buch

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Gruel, Paul
198×276
1925
FR
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Book cover
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Zum Einband:

Ganzfranzband Weinrotes Maroquinleder mit flächendeckendem Dekor aus gewellten, kurzen Linien und Punkten, vergoldet und schwarz geprägt, mittig vorn und hinten in rechteckigem Feld diverse Blumen in Gold und schwarz geprägt, Glatter Rücken mit Titel in Gold, dreiseitiger Goldschnitt, handgestochenes Kapital,Spiegel aus graublauer Moirée-Seide mit 2 cm breitem dekoriertem Lederrahmen, fliegendes Vorsatz aus gleicher Moirée-Seide, Chemise mit Rücken und Schiene aus gleichem Leder, Überzug Marmorpapier, Titel in Gold auf Rücken, ausgefüttert mit dunkelrotem glattem Leder, Schuber mit ledergefasster Öffnung und überzogen mit gleichem Marmorpapier.

Candide

Zum Inhalt:

Voltaire: Candide

Farbige Illustrationen von Edmond Malassis

Nr. 138 von 176 Ex. auf Vélin du Marais Édition L. Carteret, Paris 1922 Voltaires satirischer Roman, den er 1758 in Verey, nahe Genf, schrieb und der 1759 erschien, schildert auf fast jeder Seite neue Gräueltaten, die sich Menschen antun können. All diese Morde, Auspeitschungen, Verbrennungen, Verstümmelungen, dazu noch Natur-katastrophen, konfrontieren die auf Leibniz zurückgehende Philosophie des Optimismus mit der brutalen Wirklichkeit.

Zum Künstler: Drei Gruel-Generationen haben die 1811 von Isidore Deforges begründete Werkstatt erfolgreich betrieben. 1825 übergab Deforges diese seinem Schwiegersohn Pierre Paul Gruel, der Kupferstecher gelernt hatte, sich aber sehr schnell in die Buchbinderei einarbeitete. Als dieser 1846 starb, setzte seine Witwe die Tätigkeit zunächst allein, ab 1850 zusammen mit ihrem 2. Ehemann, Jean Engelmann, einem renommierten Lithographen, fort. Ab 1875 führte Léon Gruel, ihr 1841 aus erster Ehe stammende Sohn, die Firma weiter. Vorerst zusammen mit Edmond Engelmann, Sohn aus zweiter Ehe, ab 1892 dann allein.

Die Kompetenz und Intelligenz des gut ausgebildeten Léon machten die Firma zur ersten Adresse in Paris. Kurz nach dem Tode seiner Frau 1902 zog er kränkelnd nach Südfrankreich und überliess das Geschäft seinem 1864 geborenen Sohn Paul Gruel. Dieser führte die gut eingeführte und gut bekannte Buchbinderei bis zu seinem Tode im Jahre 1954. 1928 wurde Paul Gruel Ritter der Ehrenlegion.