Zum Künstler:
René Kieffer besuchte die École Estienne und lernte das Buchbinder-Handwerk bei Marius Michel bevor er 1901 in Paris seine eigene Werkstatt gründete. In dieser entstanden sowohl einfache als auch luxuriöse Einbände, u.a. im Art Deco Stil, nach Entwürfen von Pierre Legrain für den Modedesigner Jacques Doucet.
1909 weitete Kieffer seine Tätigkeit mit Hilfe erfahrener Verleger wie Auguste Blaizot, Georges Crès oder Albert Messein auf das Verlagswesen aus. Es waren hauptsächlich Werke klassischer Autoren, die er als Luxusausgabe herausgab. Die Werkstatt war besonders in den 20er und 40er Jahren sehr aktiv und fertigte jährlich an die 2'000 Einbände. In den frühen 20er Jahren eröffnete er auf dem Gelände seiner Buchbinderei auch noch eine Buchhandlung. Ab dieser Zeit pflegte Kieffer die drei, sich gegenseitig befruchtenden Aktivitäten: Buchbinderei, Verlag und Buchhandlung. Er war mit Lucile Bucquet verheiratet und hatte einen Sohn Michel, geb. 1916, der auch die Buchbinderei erlernt hat.